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  • Hallein

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Schnelle Hilfe für die Opfer des Hochwassers in Salzburg

Lage Hallein hat sich entspannt / Im Oberpinzgau ist die Lage nach wie vor sehr angespannt / Zivilschutzalarm für Mittersill

(LK) Die starken Regenfälle und das folgende Hochwasser sowie Muren in Teilen Salzburgs haben massiven Sachschaden angerichtet, besonders betroffen sind der Pinzgau und Tennengau. Der Regen scheint nun nachzulassen, die Pegel gehen derzeit großteils zurück. „Betroffene Salzburgerinnen und Salzburger bekommen unbürokratisch finanzielle Hilfe. Es wird auch niemand mit den Aufräumungsarbeiten alleine gelassen, das Land hilft zusammen“, betonen Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landesrat Josef Schwaiger, die sich am Sonntag in Hallein beziehungsweise im Oberpinzgau ein Bild von der Lage gemacht haben.

„Die akute Gefahrenlage scheint sich teils leicht zu entspannen, die Aufräumarbeiten im ganzen Land laufen bereits auf Hochtouren. Sorgen bereitet uns der Oberpinzgau, wo sich die Retentionsbecken nach wie vor füllen und für Mittersill Zivilschutzalarm ausgelöst wurde“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Er hat sich heute in Hallein vor Ort ein Bild von der Situation gemacht. Landesrat Josef Schwaiger war am Nachmittag im schwer getroffenen Oberpinzgau unterwegs: „Sofortmaßnahmen sowie rasche und unbürokratische Hilfe aus dem Katastrophenfonds, darauf kommt es jetzt an“, betont Schwaiger.

Großflächige Überflutungen im Oberpinzgau

Im Laufe des Sonntages offenbarten sich die enormen Schäden, die das Wasser und der Schlamm anrichten, große Teile des Oberpinzgaus sind betroffen. „Ich bin ehrlich gesagt erschüttert. Es handelt sich hier um ein 50 bis 100-jährliches Hochwasser. Die Infrastruktur wie Straßen, Wege, Radwege und vor allem der Gleiskörper der Pinzgauer Lokalbahn sowie Häuser wurden massiv beschädigt. Wir müssen jetzt schauen, was noch passiert, wie kritisch hier die Lage noch wird“, so Schwaiger und er fügt hinzu: „Ohne den intensiven Hochwasserschutz wäre der Oberpinzgau gar nicht mehr besiedelbar.“

Bundesheer hilft mit 50 Soldaten in Hallein

In der Nacht auf heute forderte die Bezirkshauptmannschaft Hallein aufgrund der Überflutungen in der Altstadt Assistenzkräfte des Bundesheeres an. Seit heute Mittag helfen bis zu 50 Soldaten der Pionierkompanie des Pionierbataillons 2 in der Bezirkshauptstadt. Ihre Aufgabe sind Aufräumarbeiten im Stadtzentrum von Hallein und entlang des Kothbaches.

Mittersill: Rekordpegelstand der Salzach

Der Pegelstand an der Salzach in Mittersill erreichte einen Rekordwert. Auch die Saalach und Lammer führten an vielen Messstellen Hochwasser. Hier einige Beispiele und Vergleiche zu anderen Jahren im Überblick:

  • Mittersill: Ausgehend von einem Pegel von 2,5 Metern schwoll die Salzach heute bis zu einem Höchststand von 5,85 Metern an. Das ist über ein Meter mehr als der Stand der Salzach beim massiven Hochwasser 2002 (4,64 Meter), als es noch keinen Hochwasserschutz in der heutigen Form gab.
  • Golling/Salzach: Die Salzach startete gestern Samstag in Golling mit einem Pegel von 1,5 Metern, legte heute auf 4,54 Meter zu. Der Pegelhöchststand lag rund einen Meter unter jenem des Hochwassers 2002 (5,5 Meter)
  • Stadt Salzburg/Mayburger Kai: Der Salzachpegel stieg hier von 5 Metern am 17. Juli auf einen Höchststand von 7,73 Meter am heutigen Tag. 8,24 Meter waren es im Jahr 2002.
  • Oberndorf: Auch in Oberndorf schwoll die Salzach rasch von 2,5 Metern gestern, Samstag, auf heute 5,56 Meter an. Sie blieb dort aber deutlicher unter dem Maximalpegel von 8,41 Metern im Hochwasserjahr 2013.
  • Siezenheim: Einen sehr raschen Anstieg des Pegels gab es auch an der Messstelle Siezenheim. Die Saalach stieg dort von 2,5 Metern am Samstag auf 5,56 heute, Sonntag. Das ist rund einen Meter unter dem Höchststand aus 2002 (6,65 Meter)
  • Golling/Lammer: Die Lammer in Golling lag gestern bei einem Pegel von 0,6 Metern und wuchs heute auf 3,34 Meter an. 4,21 Meter hoch floss sie im Hochwasserjahr 2002 an dieser Messstelle.

Die derzeitige Lage im Tennengau

  • Zivilschutzalarm in Hallein ist aufgehoben
  • Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren
  • 50 Soldaten des Bundesheeres helfen beim Aufräumen
  • Evakuierte Häuser in Hallein und Kuchl können noch nicht bezogen werden, Bewohner sind versorgt
  • Trinkwasserversorgung in Kuchl verunreinigt, das Wasser muss abgekocht werden

Die derzeitige Lage im Pinzgau

  • Zivilschutzalarm in Mittersill nach wie vor aktiv, Mittersill wurde zum Katastrophengebiet erklärt
  • B165 Mittersill ist derzeit nur über Paß Thurn und Nordtirol erreichbar
  • Sperre der B165 bei Mittersill im Bereich der Salzachbrücke (Umfahrung möglich)
  • Sperre der B165 bei Bramberg
  • Sperre der B168 bei Stuhlfelden
  • Sperre der L108 Felbertauernstraße

Unbürokratische Hilfe aus dem Katastrophenfonds

Vom Hochwasser schwer betroffene Unternehmen, Privatpersonen, Genossenschaften oder Vereine, können ab sofort Anträge auf Hilfe durch den Katstrophenfonds auf elektronischem Weg unter www.salzburg.gv.at/katastrophenfonds beantragen. Noch direkter geht es über die Land Salzburg App. Hier steht der Antrag unter Online-Formulare auf Handy oder Tablet zur Verfügung. Auch die Gemeinden stehen weiterhin mit Rat und Tat beim Antrag zur Seite. Beihilfe gibt es für Schäden, die nicht versichert werden können.

Bisherige Meldungen





Quelle: Land Salzburg




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