Lehrte (ots) - Immer wieder kommt es vor, dass die Feuerwehr bei Stürmen zur Beseitigung von umgestürzten Bäumen gerufen wird, dann kommt sie zum Einsatz - die Motorsäge! Aber auch bei anderen technischen Hilfeleistungen oder bei Bränden ist die Motorsäge ein zentrales Werkzeug der Feuerwehr. Mit ihr werden nicht nur umgestürzte Bäume oder Hindernisse nach Verkehrsunfällen beseitig, sondern ebenso Zugänge zu Wohnungen oder Brandquellen geschaffen, Dächer geöffnet oder Holz für besondere Einsatzlagen zugeschnitten. Jedoch darf nicht jede ausgebildete Feuerwehrfrau oder ausgebildeter Feuerwehrmann einfach zur Motorsäge greifen, denn wenn sie benötigt wird, erfordert ihr Einsatz speziell hierfür ausgebildetes und körperlich geeignetes Personal. Genau dieser Ausbildung haben sich zum Jahresende 11 Kameradinnen und Kameraden aus den Ortsfeuerwehren der Stadt Lehrte gestellt.
Mit 6 Ausbildern und einem Ausbilderanwärter erfüllt die Stadtfeuerwehr Lehrte die Anforderungen, welche an einen Ausbildungsträger/Ausbildungsstätte gestellt werden, damit eigenverantwortlich die Ausbildung von Motorsägenführern durchgeführt werden kann. Alle Ausbilder haben nachgewiesen, dass sie über das notwendige Fachwissen und auch die Fertigkeiten zum Ausbilder für Motorsägen im Feuerwehrbetrieb für die Module A, B, C und D verfügen. Zusätzlich müssen sie jedes Jahr in einer Aus- und Fortbildung mindestens 4 Teilnehmer unterwiesen und darüber hinaus alle zwei Jahre selbst an einer Fortbildung teilgenommen haben.
Die 11 angehenden Motorsägenführer*innen haben sich an mehreren Samstagen mit den Ausbildern getroffen, um die erforderlichen Stunden zum Führen einer Motorsäge zu erlernen. In 16 Unterrichtseinheiten a 45 Minuten lernten die Feuerwehrleute für das Modul A zunächst die Grundlagen im Umgang mit Motorsägen und Werkzeugen sowie das Bearbeiten von liegendem Holz im Rahmen der Gefahrenabwehr. Weitere 24 Unterrichtseinheiten mussten für das Modul B absolviert werden, dessen Schwerpunkt das Fällen und Aufarbeiten von Bäumen sowie der richtige Einsatz von Seilwinden beinhaltete. Das Erkennen von persönlichen und technischen Einsatzgrenzen sowie die Beurteilung von Gefährdungen ist ein wichtiger Teil der Ausbildung im Modul B, erläuterte Ausbilder Marco Beimes den angehenden Motorsägenkräften. Auch das nicht jeder Baum einfach so gefällt werden kann, wurde den Teilnehmern anhand von verschiedenen Fälltechniken in der Praxis beigebracht, denn oftmals können kippende Bäume auch noch weitere Beschädigungen verursachen, wenn sie nicht dorthin fallen, wo der Motorsägenführer dies eigentlich gerne gehabt hätte. Aber auch von einem bereits liegenden Baum kann ebenfalls noch eine hohe Gefahr ausgehen, sollte dieser unter Spannung zum Liegen gekommen sein. Insofern ist es sehr wichtig, dass die Teilnehmer erkennen, welches die Druck- und welches die Zugseite des liegenden Baumes ist, erklärte der Leiter des Ausbilderteams Axel Brandes. "Wenn dies falsch beurteilt wird, kann es zu schwerwiegenden Verletzungen kommen" ergänzte Ausbilder Rolf Giesemann und erinnert dabei an einen Unfall, der schon ein paar Jahre zurückliegt. Wie wichtig der sichere Umgang nicht nur mit der Motorsäge und mit allen weiteren dazu gehörenden Werkzeugen ist, macht Ausbilder Michael Rohrig deutlich und wies darauf hin, dass in der Vergangenheit auch Teilnehmer bei dem Lehrgang durchgefallen sind. Bei diesem Lehrgang konnten jedoch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem erfolgreichen Abschluss die Bescheinigung für die absolvierten Module A und B in Empfang nehmen. Zu den Teilnehmern aus dem Stadtgebiet gehörten Falck Noeske und Christopher Koch (Ahlten), Robin Berger (Arpke), Annika Zielinski (Hämelerwald), Sandra Meyer (Immensen), Tom Rohde (Kolshorn), Oliver Kümmel und Yassin Riahi (Lehrte) Justin Klamt und Stephan Drescher (Sievershausen) sowie Tobias Körner (Steinwedel). Mit der Übergabe der Bescheinigung endete dieser Lehrgang, die Module C und D, bei denen es um Arbeiten mit der Motorsäge aus einer Drehleiter geht, waren dieses Mal nicht Bestandteil des Lehrganges.
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