Pilgersdorf, 18. Oktober 2025 – Im Gemeindegebiet Pilgersdorf fand am Samstag eine groß angelegte Katastrophenhilfsdienst-Übung (KHD) des Bezirksfeuerwehrkommandos Oberpullendorf statt. Das realitätsnahe Szenario im Bereich des Steinbruchs „Zöchling“ stellte die Einsatzkräfte vor vielfältige Herausforderungen: Mehrere Brände, technische Einsätze sowie aufwendige Such- und Rettungsaktionen mussten zeitgleich bewältigt werden.
Bereits um 13:00 Uhr begann die Übung mit einem simulierten Traktorunfall, bei dem die Feuerwehren Pilgersdorf und Kirchschlag gemeinsam mit dem Roten Kreuz eine Personenrettung durchführten. Kurz darauf meldete der Einsatzleiter weitere Schadenslagen im Steinbruchgelände: eingeklemmte Personen in Fahrzeugen, Rauchentwicklung im Bereich einer Tankstelle sowie eine vermisste Schulklasse.
Zur Bewältigung der komplexen Lage wurden um 13:30 Uhr zusätzliche Einheiten alarmiert: vier KHD-Züge – bestehend aus zwei technischen Zügen, zwei Löschzügen sowie dem Kommandozug – und der Bezirksführungsstab (BFüST) des Bezirksfeuerwehrkommandos Oberpullendorf. Unterstützt wurden die Feuerwehren von Einheiten des Roten Kreuzes, des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Österreichischen Rettungshundebrigade (ÖRHB) sowie den Drohnen-Teams Nord und Süd des Burgenlandes.
Realitätsnahe Szenarien mit mehreren Einsatzschwerpunkten
Im Laufe des Nachmittags wurden zahlreiche Übungsszenarien abgearbeitet, die ein breites Spektrum an Einsatzaufgaben abdeckten:
- Waldbrandbekämpfung
- Schutz der Tankstelle vor Brandausbreitung
- Bergung eines verschütteten Fahrzeugs
- Personenrettung aus einem Tunnel
- Personenrettung und Fahrzeugbergung aus einem Steinbrecher
- Rettung einer verschütteten Wandergruppe
- Suche nach einer vermissten Schüler:innen-Gruppe
Diese komplexen Aufgaben erforderten eine enge Abstimmung zwischen den Feuerwehrkräften, den Rettungsorganisationen und den Führungsstrukturen des Bezirks.
Insgesamt nahmen rund 450 Einsatzkräfte an der Übung teil. Die Einsatzleitung und Koordination erfolgte über den Bezirksführungsstab, der im Gemeindezentrum Pilgersdorf eingerichtet war.
Organisation und Zusammenarbeit im Fokus
Die Übung diente in erster Linie der Vertiefung der organisationsübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Rettungsdiensten, Behörden und Spezialkräften. Ziel war es, die Kommunikation, Einsatzkoordination und logistischen Abläufe im Katastrophenfall unter realistischen Bedingungen zu trainieren.
Zum Abschluss der Übung versammelten sich alle Beteiligten beim Steinbruch zur gemeinsamen Nachbesprechung, ehe die Verpflegung durch das Rote Kreuz erfolgte.
Unter den anwesenden Ehrengästen befanden sich Bürgermeister Ewald Bürger, Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf, Landesrat Heinrich Dorner, sowie der Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter LBDS Martin Reidl. Weitere Ehrengäste verfolgten die Übung als Beobachter vor Ort und zeigten sich beeindruckt von der professionellen Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen.
„Diese Übung hat eindrucksvoll gezeigt, wie gut die verschiedenen Organisationen im Bezirk zusammenarbeiten. Nur durch regelmäßiges Training können wir im Ernstfall rasch und effizient helfen“, betonte HBI Markus Perl, Referent für Katastrophenhilfsdienst des Bezirksfeuerwehrkommandos Oberpullendorf, der die Übung federführend organisiert hatte.
Auch Franz Lang, Dienstführender des Roten Kreuzes Oberpullendorf, zog ein durchwegs positives Fazit: „Diese gemeinsame Übung mit dem Bezirksfeuerwehrkommando Oberpullendorf war ein voller Erfolg. Sie hat gezeigt, wie stark wir als Einsatzorganisationen gemeinsam agieren können, wenn es darauf ankommt.“
Die KHD-Übung endete gegen 17:00 Uhr mit einem gemeinsamen kameradschaftlichen Abschluss im Feuerwehrhaus Pilgersdorf.
Ein besonderer Dank gilt allen Übungsdarstellern und den Mitarbeitern des Steinbruches Zöchling. Durch euer Mitwirken konnte die Übung realitätsnah durchgeführt werden.
Quelle: Bezirksfeuerwehrkommando Oberpullendorf