Kiel/Havelberg (ots) -
Mehr als 300 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW), der Bundeswehr, der Feuerwehren und "Die Autobahn" trainieren und bilden gemeinsam aus
Kiel/Havelberg. Was passiert, wenn wesentliche Verkehrswege nach einem schweren Sturm unpassierbar sind? Die Autobahnbrücke weggespült wurde? Zahlreiche Menschen nach einem Erdrutsch verschüttet sind? Eine einzelne Organisation kann derartige Großschadenslagen weder materiell noch personell bewältigen. Es bedarf der Zusammenarbeit unterschiedlicher Einsatzkräfte - und die will trainiert sein. So wie am Wochenende bei Havelberg, initiiert und organisiert vom THW.
14 Monate lang liefen die Planungen, an denen elf Personen beteiligt waren. Das Ergebnis: Ein Multitrainingscamp mit zwölf Stationen verschiedenster Disziplinen zum Üben von Fähig- und Fertigkeiten im Katastrophenschutz und der Gefahrenabwehr.
Eingebettet in Brückenbau-Lehrgänge des THW-Ausbildungszentrums Hoya vor und nach dem Wochenende, entstand zum Beispiel eine massive Behelfsbrücke über die Hafeneinfahrt zum Wasserübungsplatz Nitzow. "Solche Brücken werden auch bei Reparaturen von Bestandsbauwerken genutzt", erklärte Thomas Derrix von "Die Autobahn". Das THW hatte mehrere derartige Übergänge, etwa in Bad-Neuenahr, nach der Flut-Katastrophe 2021 errichtet. "Die Standzeit solcher Brücken beträgt dabei fünf bis sieben Jahre", erläuterte Derrix.
Sicherer Materialtransport war Thema für die Ausbildung der Geländestapler. "Realistische Bedingungen" war hier die Herausforderung, denn es galt, auch in unwegsamem Gelände sicher zu fahren. Weitere Gruppen übten den Umgang mit der Motorkettensäge, mit Radladern und Baggern oder auch den Tandem-Betrieb zweier Kräne, die gemeinsam ein Werkstück bewegten. Im Hintergrund arbeiteten derweil die sogenannten Einsatzstäbe. Sie sorgen im Einsatzfall unter anderem für Personalnachschub, Verpflegung, Übernachtungsmöglichkeiten sowie Verbrauchsmaterialien und koordinieren die Einsatzkräfte.
"An diesem Wochenende haben wir nicht nur Brücken über die Havel gebaut, sondern auch Verbindungen zwischen den Organisationen geschaffen", sagte Roland Kuschel, Leiter der THW-Regionalstelle Hamburg. Eine Neuauflage des MTC ist bereits in Planung.
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