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  • Lkw in Schieflage auf der Autobahn

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  • Lkw-Ladung droht umzukippen

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Ladungsbedingte Schräglage auf der Autobahn - Sattelzug drohte umzufallen

Hersfeld-Rotenburg (ots) - Ladungsbedingte Schräglage auf der Autobahn - Sattelzug drohte umzufallen:

Breitenbach am Herzberg. Beamte der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld mussten am Dienstag (25.01.), gegen 10 Uhr, einen Sattelzug aus Ungarn von der Autobahn A 5 aus dem Verkehr ziehen, der bereits im Geradeausverkehr eine gefährliche Schräglage aufwies. Bei einer engeren Kurvenfahrt oder einem Ausweichmanöver wäre ein Umfallen der gesamten Fahrzeugkombination unmittelbar zu befürchten gewesen.

Zum Glück befand sich die festgestellte Fahrzeugkombination in örtlicher Nähe zu einer Rastanlage. Mittels Leuchtanzeige "Polizei Folgen" konnte der Sattelzug in langsamer Fahrt auf die dortigen Lkw-Parkplätze geführt und kontrolliert werden.

Der 60-jährige Fahrer aus Ungarn öffnete auf Anforderung und unter größter Vorsicht die hinteren Türen des Anhängers. Ungefragt gab er dabei an, bereits vor etwa einer Stunde bemerkt zu haben, dass etwas mit dem Sattelauflieger nicht in Ordnung war. Aus Termingründen sei er ungeachtet dessen jedoch zunächst weitergefahren.

Nach der Türöffnung bestätigte sich der Verdacht der Beamten und eklatante Ladungssicherungsmängel traten zu Tage. Geladen waren insgesamt 18.000 kg Profilholzpakete auf Paletten, die auf dem Anhänger in mehreren Ladeebenen übereinandergestapelt waren. Während der Fahrt hatte sich diese Ladung allerdings bereits deutlich verschoben, war teils umgefallen und drückte in die linken Planen des Anhängers.

Eine Besonderheit stellte in diesem Fall der Umstand dar, dass weder der Fahrer noch der Transportunternehmer unmittelbar für den entstandenen Ladungsverschub verantwortlich zu machen waren. Die fahrerseitig verwendeten Ladungssicherungsmittel waren geeignet und der unternehmerseitig disponierte Anhänger war zum Transport einer solchen Ladung ausreichend dimensioniert.

Im vorliegenden Fall waren die auf Paletten gestapelten Profilhölzer, mit dem Ziel Frankreich, in Dänemark auf den Sattelanhänger verladen worden. Die sich hier gefährlich auswirkende Ladungssicherungsproblematik begann allerdings bereits vor der Verladung. Bei der Stapelung der Hölzer auf den Paletten war nicht auf eine transport- und beförderungssichere Ladeeinheitenbildung geachtet worden. Weder waren die gestapelten Hölzer wirksam mit den Paletten verbunden worden, noch bestand eine ausreichende Verbindung zwischen den Hölzern untereinander. Die einzelnen Kanthölzer waren auf den Paletten mit Kunststoffbändern lose umreift und mit nur einer einzigen dünnen Folienlage umwickelt worden. Dadurch konnten sich die Holzpakete während der Fahrt auf der Ladefläche setzen, die Folien rissen teilweise flächig auf und die oberen Pakete kippten nach links. Da ein deutlich erkennbarer Ladungsverschub nach links entstanden war, war ein vorangegangenes Ausweichmanöver oder eine enge Kurvenfahrt als ursächlich anzusehen. Der Verschub der Ladung bewirkte eine starke Belastung der linken Aufbauten des Anhängers. Der enorme Schrägstand war entstanden, weil sich zeitgleich der Ladungsschwerpunkt stark nach links verlagert hatte.

Die Weiterfahrt wurde durch die Beamten untersagt, eine Sicherungskette der Autobahnpolizei angelegt und eine Umladung mit intensiver Nachsicherung der Ladung auf dem Anhänger, wurde angeordnet.

Weil der Fahrer trotz erkannter Probleme am Anhänger weitergefahren war, wurde gegen ihn eine Sicherheitsleistung im dreistelligen Eurobereich festgesetzt.


Quelle: Original-Content von: Polizeipräsidium Osthessen, übermittelt durch news aktuell




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