Am 23. Juni 2025 kam es um 15:00 Uhr zu einem sicherheitsrelevanten Zwischenfall bei der Karrenseilbahn in Dornbirn. Aufgrund eines starken Windstoßes kam es zu einer Entgleisung eines der beiden Tragseile sowie des Zugseils der Seilbahn, was zur sofortigen Anhaltung der beiden Gondeln führte. Während die talseitige Gondel leer war, befanden sich in der bergseitigen Gondel insgesamt 19 Personen und ein Hund. Die Gondel kam in etwa 250 Metern Entfernung zur Bergstation, in einer Höhe von 60-80 Meter zum Stillstand. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Notlage wurde in der Talstation der Karrenseilbahn ein behördlich geleiteter Einsatzstab eingerichtet. Aufgrund der Seilentgleisung war der standardmäßige Notfallbergungsplan nicht anwendbar und es mussten alternative Bergungsoptionen geprüft werden. Zur Lageeinschätzung vor Ort wurde deshalb auch ein Erkundungsflug mit dem Polizeihubschrauber Libelle entlang der Seilbahn durchgeführt.
Vom Polizeihubschrauber wurden schließlich Seilbahntechniker, ein Notarzt sowie drei Bergretter auf das Kabinendach der Gondel abgeseilt. Während die Techniker die Gondel am Tragseil zusätzlich sicherten, kümmerte sich der Notarzt um das medizinische Wohl der eingeschlossenen Personen. Die Einsatzkräfte der Bergrettung bereiteten währenddessen das Abseilen der Personen aus der Gondel vor. Gegen 19:15 Uhr konnte mit der Bergung der betroffenen Fahrgäste begonnen werden. Diese wurden aus der Gondel in das darunter liegende Waldstück abgeseilt und dort von weiteren Mitgliedern der Bergrettung in Empfang genommen. Der weitere Abtransport erfolgte zu Fuß durch teils unwegsames Gelände und schließlich mittels Fahrzeug zum Sammelpunkt bei der Talstation der Karrenseilbahn. Dort wurden die Menschen von der Rettung und dem Kriseninterventionsteam anschließend betreut. Die letzte Person wurde um 21.52 Uhr von der Bergrettung geborgen. Zwei Personen mussten zu medizinischen Abklärungen in das Krankenhaus Dornbirn eingeliefert werden.
Parallel dazu wurden rund 30 Gäste aus dem Panoramarestaurant in der Bergstation mittels Geländefahrzeugen zur Talstation gebracht. Aufgrund von Windbruch war der Forstweg jedoch vorerst unpassierbar und musste zuerst mittels Motorsägen freigeräumt werden. Während der gesamten Bergeaktion stand das Kriseninterventionsteam sowie die Bergrettung mit den Fahrgästen in der Gondel in Kontakt, diese wurden laufend über weitere Maßnahmen informiert.
Die Bundespolizei unterstützte bei der Evakuierung der Karrenseilbahn durch Einsatz des Polizeihubschraubers Libelle und der Polizeidrohne in der Luft sowie zahlreichen Beamten im Einsatzstab und am Sammelplatz der Evakuierten. Zur Ursache des Vorfalles wurden polizeiliche Ermittlungen aufgenommen.
Einsatzkräfte vor Ort:
- Bergrettung Dornbirn, Hohenems, Bezau und Bregenz mit insgesamt 57 Einsatzkräften
- Feuerwehr Dornbirn mit 15 Einsatzkräften
- Rotes Kreuz mit 9 Rettungskräften
- Bundespolizei mit 15 Einsatzkräften
- 2 Drohnen
- Polizeihubschrauber Libelle
- Kriseninterventionsteam mit 5 Personen
Quelle: LPD Vorarlberg