• Übungsort ist die Region rund um Faistenau und Hintersee, ein Schauplatz ist auch die Genneralm.

    Foto: Bruno Scheiber

Rund 300 Einsatzkräfte bei Katastrophenschutzübung im Flachgau

Vorschau auf Großübung in Faistenau und Hintersee / Feuertaufe für Stabsraum in der Bezirkshauptmannschaft als Einsatzzentrale

(LK) Suche nach Vermissten im schwierigen Gelände und im Wasser, Verkehrs- und Canyoningunfall und noch weitere Herausforderungen. Das sind die Annahmen für die komplexe Großübung am Samstag, 24. Mai 2025. Übungsort ist die Region rund um Faistenau und Hintersee. Das gemeinsame Ziel: Perfekte Abstimmung von Behörde und Einsatzorganisationen. Die Fäden laufen im Stabsraum in der Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung zusammen, der auf Herz und Nieren geprüft wird.

Rund 300 Einsatzkräfte sind nächsten Samstag, dem 24. Mai in Faistenau und Hintersee bei einer Katastrophenschutzübung im Einsatz. Ein Übungsort ist dabei die Genneralm.

Im Falle des Falles muss jeder Handgriff passen, je genauer die Anweisungen, umso höher die Erfolgsaussichten, auch wenn Stress- und Drucksituationen alles erschweren. Polizei, Freiwillige Feuerwehr, Rotes Kreuz, das Bundesheer sowie Berg-, Höhlen- und Wasserrettung üben am 24. Mai genau das. Insgesamt rund 300 Einsatzkräfte werden bei der Übung „Flachgau all together 2025“ dabei sein. Zusätzlich wird an der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung in Seekirchen die High-Tech-Einsatzzentrale „hochgefahren“ und muss ihren ersten, umfangreichen Test bestehen.

Haslauer: „Auf Katastrophenschutz ist Verlass.“

Landeshauptmann Wilfried Haslauer unterstreicht die große Bedeutung von Übungen dieser Art: „Die Bevölkerung kann sich auch in Extremsituationen auf das Knowhow der Profis im Landesdienst, in den Bezirkshauptmannschaften sowie bei den Einsatz-, Hilfs- und Rettungsorganisationen verlassen, das Zusammenspiel muss aber geübt werden. Ein besonderer Dank gilt auch den Gemeinden im Flachgau, die die Übung im Feld ermöglichen und ich muss sagen, dass ich sehr gespannt bin, wie sich der top-ausgestattete Stabsraum in der Bezirkshauptmannschaft in Seekirchen bewährt.“

Kurcz: „Echte Win-Win-Situation.“

Für den Leiter des Katastrophenschutzes des Landes, Markus Kurcz, sind die Einsatzübungen sowie die -vorbereitungen für die Behörden sowie teilnehmenden Organisationen unabdingbar: „Für uns als Land hat es den Vorteil, dass die Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung ihre Stabsstrukturen in Seekirchen mithochfährt. So können wir über eine erste Einsatzphase auch das Schnittstellenmanagement zwischen den örtlichen Einsatzleitungen an den Schadensstellen vor Ort und dem behördlichen Einsatzstab in der Bezirkshauptmannschaft simulieren und Führungsebenen übergreifende Aufgabenstellungen mitüben“, so Kurcz, der selbst am 24. Mai in Seekirchen vor Ort ist.

Sepperer: „High-Tech im Einsatz.“

Philipp Sepperer, er ist Katastrophenschutzreferent der Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung, unterstreicht, dass bei der Übung auch High-Tech im Einsatz ist. „Das betrifft die Ausrüstung der Einsatzorganisationen genauso wie die Live-Übertragung in den Stabsraum der BH in Seekirchen. Aber was wäre High-Tech ohne die Erfahrung der vielen Helfer? Ich erhoffe mir viele Erkenntnisse aus dieser Übung, sodass wir noch besser werden – vor allem, wenn im Ernstfall jede Minute zählt“, so Sepperer und er betont: „Wir geben auch vorab keine Details der Übung bekannt, um es möglichst realistisch zu machen.“

Flachgauer Polizeikräfte im Einsatz

„Auch für die Salzburger Polizei stellen solche gemeinsamen Übungen einen großen Mehrwert dar, weil das eingespielte Zusammenwirken aller Einsatzorganisationen entscheidend für die erfolgreiche Abwicklung von Einsatzszenarien ist“, betont Landespolizeidirektor Bernhard Rausch. Bei dieser Übung sind verschiedenste Kräfte der Landespolizeidirektion Salzburg, insbesondere aus dem Flachgau, beteiligt. Dazu gehören mitunter Polizistinnen und Polizisten der örtlich zuständigen Inspektion, der Alpinpolizei sowie des Bezirkskommandos Salzburg-Umgebung.

Feuerwehr mit Drohnenunterstützung

Von Seiten der Freiwilligen Feuerwehr nehmen Aktive aus Hintersee, Faistenau sowie Hof bei Salzburg teil. „Flughelfer und ein Drohnen-Team sowie das Einsatzleitfahrzeug aus dem Bezirk Flachgau unterstützen ebenfalls die Übung. Rund 55 Kameradeninnen und Kameraden sind in gut einer Woche vor Ort. Ziel ist die Zusammenarbeit mit der Bezirkshauptmannschaft, aller beteiligten Einsatzorganisationen und den Feuerwehren. Der Hauptfokus liegt dabei vor allem auf der Kommunikation, um die Anforderungen im Ernstfall professionell bewältigen zu können“, informiert Bezirksfeuerwehrkommandant Klaus Lugstein.

Luftunterstützung mittels Hubschrauber

„Routiniert“ in Puncto Übung ist das österreichische Bundesheer, dass in Faistenau und Hintersee mit einer Augusta Bell 212 anrückt. Vier Mann sind dabei an Board. „Für die Kameraden ist das Übungsszenario nicht ungewöhnlich. Unsere Unterstützung erfolgt diesmal aus der Luft. Unser Fokus liegt dabei in der Zusammenarbeit mit allen eingesetzten Organisationen. Vor allem die Nachbetrachtung wird interessant, wenn wir sehen, was gut war und wo wir noch Verbesserungspotential haben“, sagt Oberstleutnant Stefan Schmidt, Referent für ABC-Abwehr.

Rotes Kreuz errichtet Triage

Das Salzburger Rote Kreuz wird mit insgesamt 65 Personen und 13 Fahrzeugen an der Übung teilnehmen. „Wir trainieren, unter schwierigen Bedingungen eine rasche Erstversorgung mit strukturierter Triage der Verletzten und Betroffenen. Gerade bei Großunfällen zeigt sich, wie entscheidend gute Zusammenarbeit ist – zwischen den verschiedenen Einheiten und mit anderen Einsatzorganisationen. Nur wenn alle Rädchen ineinandergreifen, können wir schnell, sicher und effektiv helfen und Leben retten“, so der Flachgauer Bezirksrettungskommandant Hermann Gerstgrasser.

Bergrettung legt Fokus auf Kommunikation

Die Salzburger Bergrettung beteiligt sich an der Katastrophenschutzübung mit rund 50 Ehrenamtlichen von den insgesamt fünf Ortsstellen im Flachgau. Im Fokus steht aus Sicht der Bergrettung das Üben der erforderlichen Rettungstechniken in Zusammenarbeit mit den anderen Einsatzorganisationen. „Das Spektrum der Anforderungen ist groß, es reicht von der Suche von vermissten Personen bis zur Canyoningrettung“, skizziert der Bezirksleiter der Bergrettung, Roland Schimpke, das Übungszenario. Wichtig dabei ist auch Training der Kommunikation untereinander mittels Digitalfunk und mit der gesamten Einsatzführung im Führungsstab.

Wasserrettung: Nicht alltäglicher Einsatz

Die Wasserrettung rückt zur Großübung mit 35 Einsatzkräfte an. „Unsere Aufgabe ist dabei die Rettung von im Wasser vermissten beziehungsweise verunglückten Personen. Dabei werden meine Kolleginnen und Kollegen auch Szenarien trainieren, die eher selten vorkommen. Aber genau das ist auch Sinn und Zweck der Aktion. Ein Schwerpunkt wird auf der Zusammenarbeit mit der Canyoningrettung der Bergrettung im Besonderen sowie mit allen anderen Organisationen im Allgemeinen liegen“, informiert Bezirkseinsatzleiter Dieter Strohmeier aus Seekirchen.

Dunkelheit als ständiger Begleiter

Rund ein Drittel der aktiven Höhlenretterinnen und -retter werden am Samstag bei der Übung im Einsatz sein. Ziel ist eine Personenrettung aus einer Höhle in Hintersee. „Unsere Mitglieder sind Großteils selbst aktive Höhlenforscher und dadurch im Training. Die Situation im Berg ist immer etwas Besonderes. Kaum Licht, beengter Raum und scharfe Felsen. Hier muss jeder Handgriff passen. Im Schnitt nehmen wir zwei bis drei Mal an gemeinsamen Übungen mit anderen Einsatzorganisationen teil. Wir kennen uns untereinander, das hilft im Ernstfall enorm“, berichtet die Landesleiterin des Österreichischen Höhlenrettungsdienstes in Salzburg, Monika Feichtner.

Eckpunkte zur Großübung

  • Übungstag: Samstag, 24. Mai 2025
  • Übungsannahme: Personensuche und Personenrettung
  • Übungsorte: Die Region rund um Faistenau und Hintersee
  • Der Stabsraum der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung in Seekirchen dient als Einsatzzentrale
  • Organisation und Durchführung: Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung in enger Zusammenarbeit mit den Einsatz-, Hilfs- und Rettungsorganisationen
  • Insgesamt rund 300 Beteiligte von Polizei, Freiwillige Feuerwehr, Rotes Kreuz, Bundesheer sowie Berg-, Höhlen- und Wasserrettung


Quelle: Land Salzburg




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