• im Bild: Landesgeologe Gerald Valentin, Katastrophenreferent Manfred Höger, Bezirkshauptmann Bernhard Gratz und Michael Hauer (BH Zell am See) beim Lokalaugenschein Thumersbach

    Foto: Land Salzburg/Neumayer/Maierhofer

Vorsorgeflächen für Katastrophenereignisse bewähren sich

Durch vordefinierte Deponieflächen für Material aus den Schutzbauten gewinnt man wertvolle Zeit

(LK) Die Räumung von Wildbachsperren ist jedes Mal ein Wettlauf gegen die Zeit und es zählt dabei jede Minute. Nach heftigen Gewittern oder langen Regenfällen müssen Bäume, Geröll und Schlamm - oft mehrere tausende Kubikmeter - rasch ausgebaggert werden, um die Funktion der Schutzbauten sofort wiederherzustellen. Die vordefinierten Katastrophenschutz-Vorsorgeflächen bewähren sich, wie auch das Beispiel im Kendlergraben in Thumersbach zeigt.

Wie wichtig die Katastrophenschutz-Vorsorgeflächen sind, zeigt jüngst der Murenabgang am Kendlergraben in Thumersbach vor rund zwei Wochen. „Die Lastwagen benötigten für den Transport des Gerölls zwischen den Schutzbauten und der Vorsorgefläche lediglich 15 Minuten. Dadurch konnten wir ohne Verzögerung und sofort mit dem Ausbaggern beginnen und immer wieder innerhalb weniger Stunden die beiden Rückhaltebecken leeren“, betont der Katastrophenschutzreferent des Pinzgaues Manfred Höger.

2022: 300.000 Kubikmeter Geröll

Aus beiden Rückhaltebecken am Kendlergraben wurde in den vergangenen Wochen rund 10.000 Kubikmeter Geröll und Schlamm ausgebaggert. Umgerechnet sind das rund 140 Güterwaggons, dieser Zug wäre rund zwei Kilometer lang. „Die Flächen bei Thumersbach haben den Praxistest definitiv bestanden. Wir haben laufend neue Vorsorgeflächen im Auge, damit wir den Gemeinden kurze Wege anbieten können“, informiert Gebhard Neumayr von der Wildbach- und Lawinenverbauung Pinzgau. 2022 wurden auf den Vorsorgeflächen im Pinzgau rund 300.000 Kubikmeter Geröll und Gestein gelagert. Umgerechnet sind das rund 4.000 Güterwaggons.

Österreichweit einzigartig

Im Pinzgau gibt es bereits 18 Katastrophenschutz-Vorsorgeflächen, landesweit sind es weitere 15. „Angefüllte Wildbachsperren können wir so innerhalb kürzester Zeit ausbaggern, um den Schutz für Menschen und Infrastruktur wiederherzustellen. Dadurch sparen wir viele Lastwagen-Fahrten ein und die Umwelt wird weniger belastet. Unser österreichweit einzigartiges Konzept bewährt sich seit Jahren“, berichtet der Pinzgauer Bezirkshauptmann Bernhard Gratz.

Lage am Kendlergraben derzeit ruhig

Am Kendlergraben in Thumersbach hat sich die Lage derweil beruhigt. „Auch aufgrund des trockenen Wetters der letzten Tage. Beide Rückhaltebecken sind im Moment geräumt und somit leer, die Sicherheit für die Menschen und Infrastruktur ist hergestellt. Die Wildbach- und Lawinenverbauung arbeitet derzeit in Zusammenarbeit mit der Bezirkshauptmannschaft an langfristigen Lösungen für den Kendlergraben“, so Manfred Höger.


Quelle: Land Salzburg




ANZEIGEN: