• Foto: Land Salzburg/Martin Wautischer

  • Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter

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  • Foto: Rotes Kreuz Salzburg/Thanner

  • Foto: Land Salzburg/RK Kuchl

  • Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter

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  • Foto: Land Salzburg/Franz Wieser

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  • Foto: Wasserrettung Salzburg

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Internationale Großübung startet in wenigen Minuten - erfolgreich abgeschlossen

Katastrophenschutz, Einsatzorganisationen und Bundesheer üben mit künstlicher Intelligenz / Vier spektakuläre Schauplätze

(LK) Gestern, 28. April, wurden die letzten Vorbereitungen zur heutigen Großübung mit rund 800 Beteiligten und Einsatzkräften aus Salzburg, Tirol und Bayern abgeschlossen. In 15 Minuten um 10.15 Uhr beginnt diese am Schauplatz in Seekirchen am Wallersee. Die High-Tech-Einsatzzentrale in der Stadt Salzburg überwacht alle Schritte der Katastrophenübung. Live-Ticker zur Großübung: www.salzburg.gv.at/ticker

Letzte Vorbereitungen in der High-Tech-Einsatzzentrale: Leiter des Katastrophenschutzes des Landes Markus Kurcz (rechts), Prof. Bernd Resch (Universität Salzburg) und Landesrettungskommandant Anton Holzer (Rotes Kreuz).

Rund 800 Beteiligte aus Salzburg, Tirol und Bayern sind heute bei der internationalen Großübung dabei. Vier Szenarien wurden aufgebaut und simulieren realistische Einsätze, hier ein Überblick:

  • Übungsszenario Seekirchen (Wallersee), Beginn um 10.15 Uhr
  • Übungsszenario Stadt Salzburg (Bahnhofsbereich), Beginn 10.45 Uhr
  • Übungsszenario Oberndorf/Laufen (Salzach), Beginn 11 Uhr
  • Übungsszenario Kuchl (Bahnhofsbereich), Begin 11.15 Uhr

Kurcz: „Bessere Lageeinschätzung.“

Markus Kurcz, Katastrophenreferent des Landes Salzburg, über die Ziele der Großübung: „Es werden an diesem Tag Tausende von Daten gesammelt und so das Lagebild laufend verdichtet. Das soll uns helfen, Einsatzschwerpunkte und Detailschäden rascher zu erkennen, denn eines steht immer im Mittelpunkt: Die Sicherheit der Menschen. Auch, wenn die Alltagstauglichkeit noch nicht ganz in Griffweite ist, denke ich, dass wir offen sein sollten für Innovationen – in diesem Fall künstliche Intelligenz. Sie kann eine sinnvolle Ergänzung zur Erfahrung und Professionalität der Katastrophenschützer und Einsatzkräfte sein. Ersetzen wird sie sie nicht können, schon gar nicht den Faktor Mensch – aber das soll sie auch nicht“, so Kurcz.

High-Tech-Einsatzzentrale

Angenommen wird ein starkes Unwetter mit Sturm und Starkregen, das wie ein Dominoeffekt zu verschiedenen, komplexen Szenarien führt. Unterstützt wird der Einsatz von künstlicher Intelligenz. Ziel bei der heutigen Großübung ist es Daten zu gewinnen, die es künftig erleichtern in Katastrophenfällen schnell einen umfassenden, präzisen Lageüberblick zu haben. In der High-Tech-Einsatzzentrale laufen alle Daten zusammen angefangen von Live-Drohnenbildern, über Satellitenbilder bis hin zu Social Media-Einträgen, die übertragen, gesammelt und dann ausgewertet werden.

Seekirchen: Blackhawks gelandet

Das erste Übungsszenario in Seekirchen ab 10.15 Uhr geht von einem nach Unwettern überschwemmten Campingplatz sowie einer überschwemmten Siedlung aus. Diese wir mit Hilfe von am Wallersee schwimmenden Dächern simuliert, die von Schülern der HTL-Salzburg errichtet wurden. Mit Booten und Hubschraubern werden dort Personen geborgen.

LDZ-Gelände Stadt Salzburg: Eingestürzte Gebäude

Ab 10.45 Uhr ist das alte Verwaltungszentrum am Bahnhof in der Stadt Salzburg, das derzeit für den Neubau des Landes-Dienstleistungszentrum abgerissen wird, der Schauplatz. Es steht für ein eingestürztes Gebäude in dem Menschen verschüttet wurden. Spektakuläre Rettungseinsätze sind auch hier zu erwarten.

Oberndorf: Salzach als Schauplatz

Weiter geht es in Oberndorf/Laufen auf der Salzach. Dort müssen laut Übungsannahme Menschen aus der Salzach gerettet werden. Start des Einsatzes dort ist um 11.00 Uhr

Kuchl: Zugentgleisung

Das letzte Übungsszenario befindet sich in der Nähe des Bahnhofes in Kuchl. Dort wird Chemieunfall und ein entgleister Personenzug mit viele Verletzten die Einsatzkräfte fordern.

Live-Ticker zur Großübung

Das Landes-Medienzentrum hat einen Live-Ticker zur internationalen Großübung eingerichtet. Außerdem wird es von den Übungsschauplätzen Berichte, Fotos und Videos geben. Eine Zusammenfassung des Tages wird um zirka 13 Uhr erwartet - inklusive erste Reaktionen beteiligter Institutionen sowie Bilder des Tages.

Wissenschaft trifft Katastrophenschutz

Vor ein paar Wochen gab Prof. Bernd Resch von der Universität dem Landes-Medienzentrum ein Interview, wie die Wissenschaft das alltägliche Leben unterstützen kann und wie er der Großübung entgegensieht. Hier noch einmal seine Antworten.

LMZ: Welche Erwartungen haben Sie als Wissenschaftler an die Großübung?

Resch: Wir bauen hier eine Brücke von der Wissenschaft zur Anwendung, Forschungsergebnisse werden „sichtbar“. Aber nicht nur das. Wir können die Nutzbarkeit von neuen Informationsebenen überprüfen, konkrete Unterstützung der Stabsarbeit und Lagebewältigung zeigen, aber auch die Einsatzkräfte mit der Nutzung von digitalen Informationen vertraut machen.

LMZ: Welche Daten werden besonders spannend werden?

Resch: Die Social Media Daten aus dem Feld, die direkt und in Echtzeit in die Lagebewertung einfließen und die Evaluierung danach mit den Einsatzkräften und dem Katastrophenschutz des Landes.

LMZ: Wie üblich oder normal ist es – weltweit gesehen – dass die Wissenschaft Einsatzkräften mit künstlicher Intelligenz hilft?

Resch: Zahlreiche internationale Projekte beschäftigen sich damit. Ich denke hier an Robotik, Drohnen, Satellitenerkundung und vieles mehr. AIFER ist aber insofern einzigartig, als dass Infos aus geo-sozialen Medien mit Satellitenbildern verschmolzen werden, was zu einem sehr präzisen und aktuellen Lagebild führt. Ich denke, dass künstliche Intelligenz aus dem Katastrophenmanagement nicht mehr wegzudenken sein wird und finde es äußerst motivierend, dass Salzburg hier eine starke Vorreiterrolle spielt.

Nachtrag:

(LK) Rund 800 Beteiligte nahmen heute an der Großübung mit Einsatzkräften aus Salzburg, Tirol und Bayern teil. Überwacht von der High-Tech-Einsatzzentrale in der Stadt Salzburg wurden an vier Schauplätzen die simulierten Auswirkungen eines starken Unwetters bekämpft, dabei Menschen aus Siedlungen, eingestürzten Gebäuden und der Salzach sowie einem entgleisten Zug gerettet. Künstliche Intelligenz hat dabei geholfen, die Lage besser einschätzen zu können.

An eindrucksvollen Übungsschauplätzen im Flach- und Tennengau sowie der Stadt Salzburg waren heute alle Einsatzorganisationen an der Großübung beteiligt. Angenommen wurden ein Chemieunfall beim Bahnhof in Kuchl, eine überflutete Siedlung sowie ein überschwemmter Campingplatz in Seekirchen, Personen in der Salzach in Oberndorf/Laufen sowie eingestürzte Gebäude in der Stadt Salzburg.

Kurcz: „Eindrucksvolle Zusammenarbeit.“

Markus Kurcz, Leiter des Katastrophenschutzes des Landes Salzburg, betonte am Ende des Tages: „Wir leben in Salzburg intensive Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen. Und auch auf die Nachbarn ist immer Verlass. Dass heute wieder 800 Beteiligte dabei waren und alles reibungslos funktioniert hat, kommt nicht von ungefähr. Hier sind Menschen mit Herzblut und Engagement am Werk“, so Kurcz.

Wissenschaft trifft Katastrophenschutz

In der Einsatzzentrale liefen heute alle Daten und natürlich die Kommunikation zusammen. „Wir stellen die Informationen zur einfacheren und effizienteren Bewältigung der Lage bereit. Social-Media Daten, Drohnen- und Satellitenbilder werden dafür in Echtzeit und mit Hilfe künstlicher Intelligenz ausgewertet. Wir schaffen damit einen Brückenschlag von der Grundlagenforschung in die Anwendung“, so Prof. Bernd Resch von der Universität Salzburg.

Gutes Lagebild, schnelle Hilfe

Ein Erfolg war die Großübung für Landesrettungskommandant Anton Holzer. „Die Social-Media Daten und Drohnenbilder sind wertvolle und zuverlässige Informationen für Einsatzstäbe, die es uns möglich machen rascher Hilfe zu den Einsatzorten zu bringen.“ Markus Kurcz vom Katastrophenschutz des Landes ergänzt: „Die Daten können uns helfen, die Lage besser einschätzen zu können. Gezielte und noch schnellere Hilfe für die Menschen bei Katastropheneinsätzen ist das gemeinsame Ziel. Ich denke, wir haben heute viel gelernt.“

Wallersee als Übungsschauplatz

Heute kurz vor 9.00 Uhr landete am Übungsschauplatz in Seekirchen am Wallersee der Blackhawk-Hubschrauber des Bundesheeres. Die Vorbereitungen der Einsatzkräfte waren zu diesem Zeitpunkt schon abgeschlossen. Gegen 10.15 Uhr startete die Übung. Das Salzburger und Bayrische Rotes Kreuz, Feuerwehr, Wasserrettung und Polizei sondierten die Gegend und suchten nach Menschen in überfluteten Siedlungen und begannen mit der Rettung und Versorgung. Live-Drohnenbilder wurden direkt in die Hightech-Einsatzzentrale gesendet.

In Wasser, Luft und auf der Erde

Über mehrere Stunden hinweg waren die Hubschrauber des Bundesheeres, Boote der Wasserrettung und Fahrzeuge des Roten Kreuzes dabei in Seekirchen Menschen zu suchen und zu bergen. Zwei schwimmende Dächer auf dem Wallersee simulierten überflutete Häuser. Von den Dächern wurden Personen mit dem Helikopter und per Boot geborgen. „Für uns ist die Übung in dieser Dimension außergewöhnlich, vor allem mit den verschiedenen Einsatzorganisationen. Bei uns war die Vorfreude auf heute schon sehr groß“, so Constantin Naderer, Einsatzleiter der Wasserrettung.

Alle ziehen an einem Strang

Eine Herausforderung am Schauplatz Seekirchen, aber auch bei den anderen Szenarien war die Abstimmung der verschiedenen Einsatzorganisationen. Die Vielzahl an gleichzeitig laufenden Aufgaben vom Bergen bis zur Erstversorgung wurde perfekt gemeistert. „Insgesamt war es eine unheimlich lehrreiche Übung. Sie hat aber auch aufgezeigt, wo wir noch nachschärfen können“, so der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Simon Leitner. Jedenfalls konnten alle geretteten Personen mit Hubschraubern und Fahrzeugen in das Lazarett in der Mittelschule in Seekirchen gebracht werden.

Eingestürzte Gebäude am Bahnhof

Beim Abrissgelände der Verwaltungsgebäude im Bahnhofsbereich wurden im Rahmen der Übung eingestürzte Gebäude simuliert. Laute Hilfeschreie der Statisten, die als Opfer geschminkt waren, ließen das Adrenalin der Einsatzkräfte in die Höhe schnellen. Hunde suchten nach den „Verschütteten“, ein Verletzter musste aus einem Hochhaus abgeseilt werden und vieles mehr. Immer dabei die Beobachter der Übung, die unter anderem mittels Drohne und Social Media Postings Daten in die High-Tech-Zentrale schickten.

Erforscht wird, was hilft

Für Uwe Kippnich vom Bayerischen Roten Kreuz war die heutige Großübung beispielhaft für die gute Zusammenarbeit zwischen europäischen Ländern: „Solche Übungen dienen dazu die grenzüberschreitende Hilfe noch besser als bisher abzustimmen, neue Methoden in der Praxis zu überprüfen und dann die Ergebnisse wieder zurück an die Forschung zu spielen, das am Ende auch das erforscht wird was den Menschen hilft.“




Quelle: Land Salzburg




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