• BU: Unterhalb der Umbrüggler Alm wurde eine Seilbahn zur Holzbringung installiert. Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (l.) machte sich vor Ort gemeinsam mit Waldaufseher Andreas Hell ein Bild von den Arbeiten.

    Foto: R. Wex

Aufräumarbeiten nach verheerendem Windwurf

Drei Stürme sorgten in diesem Jahr für rund 4.000 Festmeter entwurzelte Bäume

Die nördlichen Waldgebiete der Stadt Innsbruck wurden heuer von massiven Windstürmen gebeutelt. Zwei starke Stürme im Februar 2022 sorgten für Windwurfschäden von rund 2.000 Festmeter Holz. Davon 1.000 Meter allein in Kranebitten. Ein weiterer Sturm am Pfingstsonntag entwurzelte zahlreiche Bäume auf der gesamten Nordkette, was wiederum einen Schaden von rund 2.000 Festmeter bedeutet. Die Gesamtschadholzmenge beläuft sich somit auf zirka 4.000 Festmeter Holz, welche trotz sofortigem Start der Aufräumarbeiten erst zum Teil geschlägert und abtransportiert werden konnte.

„So starke Windstürme treten nicht regelmäßig, jedoch mit brutaler Härte auf. Der Klimawandel verstärkt zudem diese Wetterextreme“, weiß der zuständige Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc und führt weiter aus: „Das Amt für Wald und Natur mitsamt den zuständigen Referaten ist auf der Nordkette täglich im Einsatz und arbeitet mit den Waldaufsehern sowie den privaten Waldgrundstückbesitzerinnen und -Besitzern zusammen. Hier gilt es effizient die vom Windwurf betroffenen Bäume abzutransportieren, um Folgeschäden wie dem Borkenkäfer bestmöglich entgegenzuwirken.“ Diese Aufgabe erweist sich jedoch häufig als ein Spießrutenlauf, denn zwischen Windwurfereignis und dem Ausflug der Borkenkäferbrut liegen je nach Witterung gerade einmal sechs bis acht Wochen. Ob speziell der Borkenkäfer bekämpft werden konnte, wird sich erst in den Folgejahren herausstellen.

Aufräumen so schnell wie möglich

In Kranebitten wurde eine Fläche von zirka 7.000 Quadratmetern vollständig zerstört. Hier konnten bereits im März die Aufräumarbeiten abgeschlossen werden. „Ich bin jetzt 30 Jahre als Waldaufseher tätig, aber einen so großen Schaden in einer so geringen Zeit habe ich zuvor noch nicht gesehen“, betont Waldaufseher Andreas Hell. Im ersten Schritt wurden die betroffenen Gebiete begutachtet und nach Dringlichkeit gereiht. Da ein Großteil der Waldstücke im Privatbesitz liegt, ist hierbei der Austausch mit den EigentümerInnen wichtig, um die notwendigen Schritte abzuklären. „Viele Grundbesitzerinnen und Grundbesitzer haben nicht das nötige Know-How oder Equipment, um das Schadholz aus dem Wald zu bekommen. Auch sind Einzelmaßnahmen für kleine Waldflächen oft kostspielig und ineffizient. Daher ist eine häufige Aufgabe unsererseits, in kontinuierlicher Absprache mit den Parteien, die Schlägerungsarbeiten sowie den Abtransport und den Verkauf des Nutzholzes zu organisieren“, erklärt Hell.

Nutz- und Brennholz

Vergangenen Mittwoch wurde eine Seilbahn zur Holzbringung unterhalb der Umbrüggler Alm installiert. Hier sollen die Arbeiten in zirka einer Woche erledigt sein. Das gesamte Nutzholz wird auf die Säge gebracht und verkauft. Das Brennholz geht zu einem Teil an die Innsbrucker Almen, der Rest wird an umliegende Bioheizwerke verkauft.

Klimafitter Stadtwald

Mit dem Abtransport des Holzes ist jedoch die Arbeit nicht getan. Die betroffenen Flächen werden in einem weiteren Schritt mit klimafitten Bäumen aufgeforstet. „Im Sinne des Klimaschutzes, pflanzen wir mit den Grundstückseigentümerinnen und -Eigentümern einen klimafitten Stadtwald, um speziell auch die Funktion des Schutzwaldes in den kommenden Jahrzehnten zu gewährleisten“, betont Anzengruber.BG


Quelle: Stadt Innsbruck




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