• Foto: Feuerwehr Krems / Gernot Rohrhofer

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Todesopfer bei Explosion in Chemiebetrieb

Zu einem schweren Arbeitsunfall ist es am Donnerstagnachmittag, 5.5.2022, im Industriegebiet von Krems gekommen. Bei einer Explosion in einem Chemiebetrieb ist ein Mann ums Leben gekommen, ein zweiter Arbeiter konnte von der Feuerwehr aus den Trümmern gerettet werden, wurde aber schwer verletzt. Zwei weitere Personen, darunter eine Feuerwehrfrau, wurden leicht verletzt.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden kurz nach 13.30 Uhr alarmiert. Die Explosion, die sich zuvor ereignet hatte, war in mehreren Teilen der Stadt zu hören, die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. Beim Eintreffen am Einsatzort schlugen Flammen aus der Lagerhalle, die gerade umgebaut wird. Die betroffenen Arbeiter einer externen Firma, die auf derartige Demontagen spezialisiert ist, hatten den Auftrag, einen Tank zu entfernen.

Die Freiwillige Feuerwehr Krems unterstütze die Betriebsfeuerwehr des Chemiebetriebes bei den Löscharbeiten. Diese mussten zum Teil unter Atemschutz durchgeführt werden, da nicht klar war, ob Chemikalien im Spiel waren. Mithilfe der Drehleiter konnte einer der beiden Arbeiter gerettet und aus der völlig zerstörten Halle gebracht und dem Notarztteam übergeben werden. Der Mann wurde mit dem Notarzthubschrauber weggebracht.

Die Betriebsfeuerwehr wurde, nachdem das Feuer gelöscht war, bei Sicherungs- und Aufräumarbeiten unterstützt. Mehrere Gasflaschen wurden gekühlt und um die Einsatzkräfte zu schützen, wurden Wasserwerfer eingesetzt. Wie es zu der folgenschweren Explosion gekommen ist, ist noch unklar und wird derzeit von der Polizei ermittelt. Der Einsatz der Feuerwehr dauerte vier Stunden.

Update der Polizei:

Bedienstete der Polizeiinspektion Krems an der Donau wurden am 5. Mai 2022, gegen 13.30 Uhr bezüglich einer Explosion eines Gastanks auf einem Firmenareal in Krems in Kenntnis gesetzt. Beim Eintreffen der PolizistInnen wurden bereits Löscharbeiten durch die Feuerwehr durchgeführt. Seitens der Polizei wurde aus Sicherheitsgründen das gesamte Firmenareal für einen Zutritt gesperrt. Gegen 14.20 Uhr konnte durch die Feuerwehr Brandaus gegeben werden.

Bedienstete des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Brand, führten gemeinsam mit Bediensteten des Bundeskriminalamtes, Referat Brand- und Explosionsursachenuntersuchungen, die Ursachenermittlungen vor Ort durch. Die Erhebungen ergaben, dass die Halle, in der es zur Explosion kam, seit zirka 3 Monaten leer stand. Eine externe Firma wurde damit beauftragt, den dortigen stillgelegten Kessel zu demontieren. Die Demontagearbeit wurde aus Sicherheitsgründen durch die Betriebsfeuerwehr begleitet. Zum Zerschneiden der Metallkonstruktion sollen zwei Schweißbrenner verwendet worden sein. Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte es bei einem der Schweißbrenner zu einem unbemerkten Propangasaustritt gekommen sein. Das austretende Gas soll sich in den Räumlichkeiten angereichert haben und durch eine Zündquelle – vermutlich durch heiße, nachglühende Teilchen während der Arbeiten oder durch einen Schaltfunken einer elektrischen Installation – zur Explosion gebracht worden sein.

Zum Zeitpunkt der Explosion befanden sich zwei Angestellte der Demontagefirma und eine Angehörige der Betriebsfeuerwehr in der Halle. Ein 33-jähriger Mann aus Linz wurde bei der Explosion getötet, ein 26-jähriger Mann aus Linz erlitt Verletzungen schweren Grades und wurde mit einem Rettungshubschrauber des ÖAMTC in das Allgemeine Krankenhaus der Stadt Wien geflogen. Eine 29-jährige Frau aus dem Bezirk Lilienfeld wurde leichten Grades verletzt und ambulant im Krankenhaus behandelt.

An der betroffenen Firmenhalle entstand Totalschaden. Die umliegenden Gebäude wurden durch die Wucht der Explosion ebenfalls zum Teil beschädigt. Eine genaue Schadensumme kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht beziffert werden.

Weitere Erhebungen sind im Gange.



Quelle: Feuerwehr Krems




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